Einsatzbereiche NKR

Das Konzept der neurokognitiven Rehabilitation wird mit zunehmendem Interesse von Therapeut*innen in der Behandlung von neurologischen, orthopädischen Patient*innen , Hand- und Schmerzpatient*innen sowie bei Kindern angewendet.

Neurologie

Das Konzept der neurokognitiven Rehabilitation findet Anwendung bei Patient*innen mit verschiedenen neurologischen Erkrankungen wie

  • Apoplex (Schlaganfall)
  • Multiple Sklerose
  • Schädel-Hirn-Trauma
  • M. Parkinson
  • SAB (Subarachnoidalblutung), Hirnblutungen
  • Aneurysma
  • Gesichtsfeldstörungen und Sehstörungen
  • Hirntumoren

Handtherapie

Im Bereich der Handtherapie beschäftigt sich die Rehabilitation mit der Wiederherstellung der verletzten Funktionen und Strukturen in der Peripherie.

Strukturelle Veränderungen auf Grund von traumatischen Verletzungen und gegebenenfalls langer Immobilisation führen nachweislich nicht nur zu strukturellen Veränderungen wie beispielsweise zu Sehnen- und Narbenverklebungen, Schrumpfung der Gelenkkapsel und Muskelatrophie, sondern auch zu kortikalen Veränderungen in verschiedenen Gehirnarealen. Daraus resultiert eine veränderte Wahrnehmung und Bewegungsausführung.

Weiterhin ist es unmöglich, sensible und motorische Defizite strickt zu trennen, da beide Wahrnehmungs- und Bewegungsqualitiäten für eine feinabgestimmte und koordinierte Bewegungsausführung der Hand und deren Interaktion mit der Umwelt, nötig sind. Hier ist ein entscheidender Ansatzpunkt der neurokognitive Rehabilitation.

Pädiatrie

Die neurokognitive Rehabilitation ist eine gezielte Methode, um die motorische und kognitive Entwicklung von Kindern mit Wahrnehmungsdefiziten zu fördern. Sie wird aber auch bei Kindern mit umschriebenen Entwicklungsstörungen und ADHS Problematik eingesetzt.

Der Ansatz entstand anfangs auf Initiative von Professor Perfetti und Dr. Puccini in Italien und entwickelt sich, dank verschiedener Studiengruppen in verschiedenen Ländern bis heute weiter.
Basierend auf vorhandenen wissenschaftlichen Erkenntnissen und der notwendigen Integration sensibler, motorischer, kognitiver und sozioemotionaler Aspekte als Grundlage für den Erwerb und Transfer der Lernprozesse, muss die Entwicklung von Kindern besonders betrachtet werden.